BundestagswahlKAMPF

Veröffentlicht am 11.07.2017 in Bundespolitik

Kommt es Ihnen auch komisch vor: überall, in den Zeitungen, Leitartikeln, Tagesschauen, talkshows, in den posts und tweets auf facebook, twitter etc. fällt immer wieder das Wort „Wahlkampf“ – offensichtlich alles umspannend, bestimmend, „wir“ befinden uns im Wahlkampf, die Frau Merkel und der Herr Schulz, auch alle anderen, die Parteien, die Journalisten – und alles scheint anders zu sein.

Ein Beitrag von Professor Werner Schefold

In der Politik, im Umgang der Akteure miteinander, in der Berichterstattung und Deutung der Geschehnisse. Da sind im Hamburg schreckliche Dinge geschehen, die nicht nochmal geschehen dürfen, das ist allen Demokraten klar. Aber weil Wahlkampf ist, wird das jetzt vor allem in die Schuhe geschoben – selbstverständlich immer in die der anderen, anstatt dass die Probleme zusammen angepackt würden.

Wahlkampf: eine Sonderinszenierung altvertrauter Stücke, um ganz besonders Eindruck zu schinden? Wobei wir doch alle nun wieder fast vier Jahre Bundespolitik erlebt haben, gute, weniger gute, gelungene, misslungene Politik, – je nach unserem Wissen, unseren Erfahrungen, unseren Standpunkten ergeben sich da viele Bilder.

Es gibt da aus Giovannino Guareschis „Don Camillo und Peppone“ eine schöne Geschichte.  Peppone, der rote Bürgermeister in einem kleinen Dorf in der Po-Ebene, tritt nach seiner  ersten Amtszeit wieder zur Wahl an, Wahlkampf, der Dorfplatz ist überfüllt mit Leuten, alle erwarten, dass Peppone nun, wie die Vertreter der anderen Parteien loslegt, alle niederdonnert. Und Peppone? Tritt an das Rednerpult, begrüßt die Leute, und dann, ruhig und kurz: er habe sich in den vergangenen Jahren redlich bemüht, manches sei gelungen, manches misslungen; er habe versucht, immer sein Bestes zu geben, wisse aber nicht, ob das nun reiche, um wieder gewählt zu werden. Das sollten nun andere beurteilen. Und wünscht allen einen schönen Abend. 

Kommt es für den 24. September nun darauf an, wer den besten Wahlkampf macht, die besten Berater hat, die zündendsten Parolen, die beste Strategie in den social media… also auf die Performance der KandidatInnen und ihrer Teams in diesen Wochen? Man muss es glauben. Steckt dahinter nicht eine große Geringschätzung von uns Wählerinnen und Wählern? Halten wir uns selbst für so dumm, wie wir von vielen Werbestrategen eingeschätzt werden? Glaubt man, dass wir so wenig von der Politik mitbekommen haben, dass man sie uns nun professionell präsentieren muss, in einem Wettbewerb der Kommunikationsprofis?

Wir als Sozialdemokraten sind dann auch mitten drin, mit dabei, natürlich. Was bei uns aber wohl doch anders ist, das ist, dass bei uns auf altmodische Weise, also unter großer Beteiligung der Parteibasis, der Ortsvereine etc. ein ausführliches Wahl- und Regierungsprogramm erstellt worden ist. Es ist diskutiert und von einem Parteitag verabschiedet worden. 88 Seiten, auf denen steht, was die SPD machen will, wenn sie in den nächsten vier Jahren in der Regierung für unsere Bundesrepublik Verantwortung tragen würde. 88 Seiten? Geht’s nicht viel kürzer, zwingender, sodass wir uns das Wesentliche in einen 45-Sekunden Spot einziehen können? Ja, natürlich. Unvermeidlich. Aber wir meinen, es lohnt sich wirklich das zu lesen. Vielleicht interessiert Sie nicht alles, aber das eine oder andere schon. Steht ja drin, wohin unsere Reise mit unserer Republik gehen könnte.

Natürlich stehen die 88 Seiten auch im Internet, sind auch auf der Homepage unseres Ortsvereins abrufbar.

 
 

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